Vor dem Hin­ter­grund des Nor­men­kon­troll­ver­fah­rens der rot-grü­nen Koali­ti­on zu den neu­en Wahl­zet­teln für die Kom­mu­nal­wah­len hat der CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Gui­do Ernst Rechts­si­cher­heit ange­mahnt. ‘Wir sind in Sor­ge das Kom­mu­nal­wahl auf Basis einer Rechts­grund­la­ge erfolgt, die nicht ver­fas­sungs­ge­mäß ist.’

Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen, ehren­amt­li­che Hel­fer und vie­le Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten sei­en ver­un­si­chert, weil nicht klar sei, ob die Kom­mu­nal­wahl auf Basis eines mög­li­cher­wei­se ver­fas­sungs­wid­ri­gen Geset­zes durch­ge­führt wür­den, so Ernst. Die Fol­gen wären etwa­ige Wahl­an­fech­tun­gen und damit hohe Kos­ten und erheb­li­che Belas­tun­gen für die Kom­mu­nen und erheb­li­che Belas­tun­gen für die ehren­amt­li­chen Hel­fer. ‘Das alles hät­te uns Rot-Grün erspa­ren kön­nen. War­nun­gen gab es genug – auch von der CDU-Land­tags­frak­ti­on, die den Gesetz­ent­wurf auf­grund von ver­fas­sungs­recht­li­cher Beden­ken abge­lehnt hat. Wo war eigent­lich der Ver­fas­sungs­mi­nis­ter bei der juris­ti­schen Prü­fung? Die frag­li­chen Rege­lun­gen müs­sen sofort aus­ge­setzt werden.’

Was sich hier abspie­le, sei ein­fach nur pein­lich, so Horst Gies. Die rot-grü­nen Regie­rungs­frak­tio­nen und die Lan­des­re­gie­rung hät­ten alle ver­fas­sungs­recht­li­chen Beden­ken vom Tisch gewischt. Jetzt hole sie die Wirk­lich­keit ein und so müss­ten sie ihr eige­nes Gesetz not­ge­drun­gen per Nor­men­kon­troll­ver­fah­ren selbst vom Ver­fas­sungs­ge­richts­hof über­prü­fen las­sen. Herr Hering und Herr Köb­ler hät­ten bes­ser für die not­wen­di­ge Prü­fung gesorgt, bevor sie das Gesetz ein­ge­bracht und beschlos­sen hätten.’

Gies wies dar­auf hin, dass Innen­mi­nis­ter Lew­entz den Gesetz­ent­wurf der Frak­tio­nen von SPD und GRÜNEN sei­ner­zeit als ‘gute Grund­la­ge’ und ‘einen ‘Weg auf dem man ein­stei­gen kann’ gewer­tet habe. Auch Minis­ter­prä­si­den­tin Drey­er habe als Mit­glied der Frak­ti­on kei­ne Beden­ken gehabt, wie auch wei­te­re Regie­rungs­mit­glie­der, die Teil der SPD-Frak­ti­on sind.

Es ver­fes­tigt sich der Ein­druck, dass wenn die­se Lan­des­re­gie­rung Geset­ze ver­ab­schie­det, der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof mit am Kabi­netts­tisch sitzt.’ Es sei bei­spiel­los, so Gies und Ernst, wie vie­le Lan­des­ge­set­ze im Streit mit den Kom­mu­nen in Koblenz gelan­det sei­en. Neben dem jetzt von Rot-Grün selbst bean­trag­ten Nor­men­kon­troll­ver­fah­ren zum The­ma Wahl­zet­tel, bei dem man sein eige­nes Gesetz über­prü­fen las­sen wol­le, stün­den Kla­gen gegen die Zwangs­fu­sio­nen, Kla­gen gegen den Kom­mu­na­len Finanz­aus­gleich und Kla­gen wegen der feh­len­den Betei­li­gung des Lan­des bei der Finan­zie­rung des U3-Aus­baus an. Dazu dro­he wei­te­res Unge­mach im Streit um die Umset­zung der Inklu­si­on. Auch hier wol­le die Lan­des­re­gie­rung sich nicht an den neu­en Belas­tun­gen für Städ­te, Gemein­den und Krei­se betei­li­gen. In allen Fäl­len habe die CDU gewarnt. Doch Rot-Grün wol­le offen­sicht­lich ihren ideo­lo­gi­schen Kurs ohne Rück­sicht auf Ver­lust durchsetzen.