Die Landesregierung hat die Anfrage der beiden Wahlkreisabgeordneten des Landkreises Ahrweiler Guido Ernst und Horst Gies, beide CDU, inzwischen beantwortet. Diese hatten nachgefragt, wie viele Lehrerinnen und Lehrer im Ahrkreis vor den Sommerferien in Vertretungsverträgen beschäftigt waren und wie viele davon einen Vertrag über die Sommerferien hatten. Außerdem wollten sie wissen, wie viele Lehrerinnen und Lehrer schon mehrere Jahre im Kreis nur in Vertretungsverträgen beschäftigt sind.
In ihrer Antwort führt die Landesregierung aus, dass man für kurzfristige Vertretungen auch weiterhin auf Vertretungslehrer angewiesen sei. „Das haben wir auch gar nicht infrage gestellt“, sagt hierzu der Vorsitzende des Bildungsausschusses Guido Ernst, „ es ist nur die Frage, ob man nicht überhaupt zu knapp mit Lehrkräften kalkuliert, um Geld zu sparen, dafür aber Unterrichtsausfall in Kauf nimmt.“Auch der Hinweis der Landesregierung auf den landesweiten Vertretungspool von 800 Stellen, der im kommenden Schuljahr noch aufgestockt werden soll, kann die Abgeordneten nicht beruhigen. MdL Horst Gies meint dazu: ” es ist allgemein bekannt, dass diese Lehrkräfte größtenteils fest an Schulen eingebunden sind und für kurzfristig auftretende Vertretungsengpässe nicht eingesetzt werden können.“
Konkret beantwortete die Landesregierung die Anfrage der Abgeordneten mit dem Hinweis, dass im Kreis Ahrweiler zum 15.07.2016 insgesamt 75 Lehrerinnen und Lehrer im Vertretungsvertrag beschäftigt waren. Sie ersetzten damit knapp 53 Vollzeitlehrkräfte. Nur etwa ein Drittel, nämlich 23 Lehrkräfte von den 75 Genannten, hatten einen befristeten Vertrag über die Sommerferien hinaus. Das heißt bei zwei Dritteln endete der Vertrag mit den Sommerferien, weil der Vertretungsbedarf nicht mehr gegeben sein soll. Dabei waren die sogenannten PES-Verträge, die die Schulen aus eigenem Budget abschließen können, nicht berücksichtigt. Sie sind regelmäßig nicht über die Sommerferien hinaus befristet. PES ist das Personalmanagement im Rahmen der erweiterten Selbstständigkeit von Schulen. In Rheinland-Pfalz nehmen daran 825 Schulen teil. Interessant für die Ahrkreisabgeordneten war auch, dass im Kreis Ahrweiler sieben Lehrkräfte seit zwei Jahren, vier Lehrkräfte seit drei Jahren und fünf Lehrerinnen und Lehrer bereit seit vier Jahren als Vertretungslehrkräfte arbeiten. Die Abgeordneten Ernst und Gies sind der Meinung, dass sich zumindest hier doch ein erhöhter Bedarf zeige.