Die CDU-Frak­ti­on legt bei der Hil­fe für Win­ze­rin­nen und Win­zer nach und bringt in der kom­men­den Woche ein 9‑Punk­te-Sofort­pro­gramm in den rhein­land-pfäl­zi­schen Land­tag ein. „Wein ist Wirt­schaft, Wein ist Kul­tur, des­halb müs­sen wir den Win­ze­rin­nen und Win­zern als Land drin­gend unter die Arme grei­fen. Mit vie­len Betrof­fe­nen ste­hen wir im Aus­tausch. Durch ihre Rück­mel­dun­gen kön­nen wir dem Par­la­ment nun neun kon­kre­te Vor­schlä­ge vor­le­gen, die unmit­tel­bar wir­ken“, so der Spre­cher für Wein­bau der CDU-Frak­ti­on im rhein­land-pfäl­zi­schen Land-tag, Horst Gies. 

Die Lage für Win­ze­rin­nen und Win­zer in Rhein­land-Pfalz ist sehr ernst. Ne-ben den Ern­te­aus­fäl­len auf­grund von Frost­schä­den, kämp­fen die Wein­bau­be­trie­be vor allem mit stark gestie­gen Kos­ten durch Infla­ti­on und Min­dest­lohn-Erhö­hung, mit einer Kauf­zu­rück­hal­tung durch die aktu­el­le Rezes­si­on, aber auch mit einem Über­an­ge­bot auf dem inter­na­tio­na­len Weinmarkt.

Horst Gies: „Der Wein­bau in Rhein­land-Pfalz steckt in einer struk­tu­rel­len Kri­se. Es besteht die rea­le Gefahr, dass es in den nächs­ten Mona­ten zu einer signi­fi­kan­ten Anzahl an Betriebs­auf­ga­ben im gan­zen Land kom­men wird. Dies hät­te enor­me Aus­wir­kun­gen auf die regio­na­le Wirt­schaft und unse­re ein­zig­ar­ti­ge Kul­tur­land­schaft. Es muss unser poli­ti­sches Ziel sein, mit For­schung und Inno­va­ti­on, aber vor allem auch mit plan­ba­ren und ver­läss­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen unse­ren über 6.500 Wein­bau­be­trie­ben in den sechs Anbau­re­gio­nen eine Per­spek­ti­ve zu geben, um am Markt bestehen zu können.“

Fol­gen­de neun Punk­te umfasst das Sofort­pro­gramm, das die CDU-Frak­ti­on in der kom­men­den Woche in den Land­tag einbringt:

  • Ein­tre­ten für die Rück­nah­me der von der Ampel erfolg­ten Strei­chung der Agrar­die­sel­rück­erstat­tung, sowie für die Ein­füh­rung der steu­er­li­chen Risi­ko­aus­gleichs­rück­la­ge einzutreten.
  • Zulas­sung von Kali­um-Phos­pho­nat für den Öko­wein­bau, um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu erhal­ten. Pflan­zen brau­chen geziel­ten Pflanzenschutz.
  • Per­so­nel­le Stär­kung der Dienst­leis­tungs­zen­tren Länd­li­cher Raum (DLR). Die DLRs sind ein wich­ti­ger Part­ner, wenn es um die Bera­tung, For­schung und Leh­re geht. Der Bera­tungs­be­darf steigt auf Grund kli­ma­ti­scher Ver­än­de­run­gen und euro­pa­recht­li­cher Rah­men­be­din­gun­gen seit Jah­ren kontinuierlich
  • Erhö­hung des Steil­la­gen­zu­schus­ses. Die Bewirt­schaf­tung in den Steil­la­gen ist beson­ders auf­wän­dig und hier lau­fen den Betrie­ben die Kos­ten davon. Gleich­zei­tig sta­gnie­ren die Lan­des­mit­tel seit Jah­ren. Eine Still­le­gung der Steil­la­gen hät­te gra­vie­ren­de Fol­gen für unse­re ein­zig­ar­ti­ge Kulturlandschaft
  • Ein Sofort-Pro­gramm für die Land­wirt­schaft bei der ISB. Betrie­be müs­sen unbü­ro­kra­tisch zins­lo­se Dar­le­hen erhalten
  • Ein­füh­rung der sog. „Rota­ti­ons­bra­che“: Win­zer kön­nen dann Tei­le ihrer Flä­chen roden und Bio­di­ver­si­täts­maß­nah­men wie Blüh­strei­fen durch­füh­ren, ohne dass die Pflanz­rech­te ver­lo­ren gehen. Dafür muss eine Prä­mie in Höhe von 3.500 Euro pro Hekt­ar pro Jahr ein­ge­führt werden
  • Eta­blie­rung einer selbst­be­wuss­ten und inter­na­tio­nal aus­ge­rich­te­ten Mar­ke­ting­kam­pa­gne für Wei­ne aus Rhein­land-Pfalz: Unse­re Wei­ne sind mit die Bes­ten auf der gan­zen Welt. Dar­auf kön­nen wir stolz sein und das muss sich in der Ver­mark­tung widerspiegeln;
  • Anpas­sung der Lan­des­bau­ord­nung sowie des Gast­stät­ten­rechts, um bestehen­de Defi­zi­te bei den Ver­mark­tungs­mög­lich­kei­ten der Betrie­be zu behe­ben. Eine ein­fa­che Direkt­ver­mark­tung der Wei­ne ab dem Wein­gut muss unkom­pli­ziert mög­lich sein.
  • Schaf­fung eines Wein­bau-Gip­fels mit allen rele­van­ten Akteu­ren. Hier kön­nen gemein­sam mit­tel­fris­ti­ge struk­tu­rel­le Lösun­gen erar­bei­tet werden.