Das Thema ‘Steillagenweinbau an der Ahr’ stand jetzt im Mittelpunkt eines Gespräches der CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies, Guido Ernst und Dr. Adolf Weiland mit hochrangigen Vertretern des Ahrweinbaus. Rudolf Mies, Vorsitzender der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr-Walporzheim, Herbert Pauly, Weinbaupräsident der Ahr, und Willi Beu, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Walporzheim, legten den Christdemokraten die aktuellen Problematiken hinsichtlich des Erhalts der Weinbergsmauern in den Steillagen in Walporzheim dar. Die schrittweise Kürzung der Landesmittel von ehedem 12 auf mittlerweile nur noch 3 Millionen Euro sei dabei nicht zu verkraften.
Bekannt ist seit längerem, dass die Sanierung der teilweise jahrhundertealten Weinbergsmauern oberhalb des Weinortes mit erheblichem Finanzaufwand verbunden ist. Schätzungen sprechen hier von bis zu 20 Millionen Euro. Jeder Regen und jeder Frost setzt den Bauwerken zwischen der Römervilla in Ahrweiler und der Bunten Kuh in Walporzheim zu. Immer wieder sind in den vergangenen Jahren Mauern eingestürzt und fast immer werden dabei Rebflächen vernichtet sowie Wege verschüttet. Etwa 27 laufende Kilometer an Weinbergsmauern gilt es zu sanieren, 20 Prozent davon liegen an öffentlichen Wegen. Gerade aber die privaten Besitzer der Parzellen und Stützmauern seien mit den Sanierungskosten hoffnungslos überfordert. Auch ökologisch hat diese gewachsene Kulturlandschaft hohe Bedeutung, denn die Artenvielfalt in Fauna und Flora ist in dem rund 70 Hektar umfassenden Gebiet ist einzigartig, allein 55 Vogelarten sind dort nachgewiesen.
Dr. Adolf Weiland, seines Zeichens auch stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender des CDU-Bezirksverbands Koblenz-Montabaur, forderte gemeinsam mit seinen Kollegen aus dem Kreis Ahrweiler, Horst Gies und Guido Ernst, angesichts des offenkundigen Notstands die Landesfinanzierung wieder auszubauen. Der traditionelle Steillagenweinbau sei gleichwohl bei der rot-grünen Landesregierung insgesamt in schlechten Händen, so die Kritik. Die einseitige Favorisierung des Öko-Weinbaus lasse eine Vielzahl von Winzerbetrieben und Genossenschaften zurück. Die CDU-Parlamentarier sprachen sich auch für neue Förderinstrumentarien aus, etwa in Form eines ‘Kulturlandschaftsprogramm’ in Rheinland-Pfalz.
Gies, Ernst und Weiland erklären abschließend hierzu: ‘Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Steillagenweinbau, denn er ist für weite Teile unserer Flusstäler landschaftsprägend und bildet einen unverzichtbaren Bestandteil der Kulturlandschaft. Mit der Bewirtschaftung dieser Lagen erfüllen unsere Winzer eine mühsame und aufwändige Aufgabe, die gerade auch der Allgemeinheit dient. Das Ahrtal zieht nicht zuletzt wegen dieser landschaftlichen Besonderheit Touristen an. Was passiert, wenn Winzer ihre Weinberge aufgeben müssen, weil sich die Bewirtschaftung nicht mehr lohnt, ist leider schon an vielen Stellen sichtbar. Das Landschaftsbild verändert sich zum negativen. Wir müssen diese Kulturlandschaft deshalb im Sinne der Existenzsicherung für die Winzer, aber gerade auch im Hinblick auf ihre touristische Bedeutung erhalten.’