Irri­tiert und ver­är­gert äußer­ten sich die CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gui­do Ernst und Horst Gies nach den aktu­el­len Äuße­run­gen der Lan­des­re­gie­rung zur Finan­zie­rung der Schul­so­zi­al­ar­beit. Jüngst hat­te sich das rhein­land-pfäl­zi­sche Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um ‘ent­täuscht’ dar­über gezeigt, dass die Bun­des­re­gie­rung, die Anschub­fi­nan­zie­rung für die Schul­so­zi­al­ar­beit nicht fort­führt und eine Bun­des­rats­in­itia­ti­ve angekündigt.

Gui­do Ernst stell­te klar: ‘Die Finan­zie­rung der Schul­so­zi­al­ar­beit ist zunächst ein­mal Sache der Län­der und nicht des Bun­des. Dar­an ändert auch das Ent­ge­gen­kom­men der frü­he­ren schwarz-gel­ben Bun­des­re­gie­rung nichts, die eine Anschub­fi­nan­zie­rung geleis­tet hat.’ Das ent­bin­de die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung natür­lich nicht davon, ein eige­nes dau­er­haf­tes Finan­zie­rungs­kon­zept vor­zu­le­gen, so Ernst weiter. 

Mit ihrer zu Schau gestell­ten Ent­täu­schung zün­de die Lan­des­re­gie­rung eine Nebel­ker­ze, erklä­ren Gies und Ernst. Die Lan­des­re­gie­rung wis­se genau, dass sei­ner­zeit im Ver­mitt­lungs­aus­schuss des Bun­des­ra­tes ein­ver­nehm­lich – also mit Zustim­mung der SPD-geführ­ten Bun­des­län­der — beschlos­sen und gesetz­lich fest­ge­schrie­ben wur­de, dass der Bund von 2011 bis 2013, bis zum Ein­tritt der dau­er­haf­ten und nach­hal­ti­gen Ent­las­tung der Län­der durch die Über­nah­me der Grund­si­che­rung ab 2014, eine Anschub­fi­nan­zie­rung für die För­de­rung der Schul­so­zi­al­ar­beit leis­tet. Horst Gies: ‘Allen war bekannt — auch und ins­be­son­de­re der Lan­des­re­gie­rung -, dass die Schul­so­zi­al­ar­beit dann wie­der in die allei­ni­ge Ver­ant­wor­tung der Län­der über­geht, die nach Sozi­al­ge­setz­buch hier auch allein­ver­ant­wort­lich sind.’ 

Die bei­den Christ­de­mo­kra­ten sehen jetzt zunächst die Län­der gefor­dert, wis­send, dass die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung ent­ge­gen ihrer Ver­spre­chen im Koali­ti­ons­ver­trag, die Schul­so­zi­al­ar­beit wei­ter aus­zu­bau­en, die Aus­ga­ben in die­sem Bereich par­al­lel zur Bun­des­för­de­rung 2012 und 2013 mas­siv zurück­ge­fah­ren hat. Des­halb kri­ti­sie­ren Gies und Ernst hef­tig, dass ein sinn­vol­les Anschluss­kon­zept ab dem Jahr 2014 fehle.

Ange­sichts der jüngs­ten Äuße­run­gen des Lan­des fragt sich Gui­do Ernst: ‘War­um spricht die SPD-geführ­te Lan­des­re­gie­rung eigent­lich nicht mit der zustän­di­gen SPD-Bun­des­mi­nis­te­rin Nah­les? Rot-Grün in Rhein­land-Pfalz hat offen­sicht­lich die zurück­lie­gen­den Wochen und die Bil­dung der Gro­ßen Koali­ti­on ver­schla­fen. Statt wie bis­her pau­schal die Bun­des­re­gie­rung zu kri­ti­sie­ren, emp­fiehlt sich doch das direk­te Gespräch. Denn mit Andrea Nah­les sitzt eine Genos­sin aus Rhein­land-Pfalz auf dem Minis­ter­ses­sel im zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­um.’ Und Horst Gies schiebt nach: ‘So gibt es viel­leicht doch noch die Chan­ce, dass Rot-Grün wenigs­tens mit Bun­des­hil­fen ihre Ver­spre­chun­gen aus dem Koali­ti­ons­ver­trag ein­hal­ten kann. Aus eige­ner Kraft scheint sie es nicht hin­zu­be­kom­men. Oder geht es hier nur um schnel­le Schlagzeilen?’