In einer kleinen Anfrage im Mainzer Landtag wollten die CDU-Abgeordneten Guido Ernst und Horst Gies wissen, wie es um die Zahl der Einbruchsdelikte , die Schwerpunkte dieser Straftaten und die Präventionsarbeit im Kreis Ahrweiler bestellt sei. Einer der Gründe hierfür war, dass Innenminister Lewentz im April einen Rückgang in diesem Bereich für Rheinland-Pfalz vermeldet hatte.
Dies konnte dann aber für den Kreis Ahrweiler nicht bestätigt werden, da sich dort die Zahl der Wohnungseinbrüche zwischen 2010 und 2014 von 278 auf 309 und damit um mehr als 10% erhöht hatte. Auch im Vergleich zwischen 2013 und 2014 ergab sich noch eine leichte Steigerung von 304 auf 309 Delikte und damit ein Anstieg von fast 2%. Hinzu kommt, dass die Einbrüche in öffentliche und gewerbliche Gebäude, die zwischen 2012 und 2013 erheblich zurückgegangen waren, wieder von 240 auf 326 Fälle und damit um mehr als 30% anstieg.
Nicht überraschend war für die Abgeordneten Gies und Ernst, dass die Mehrzahl der Einbrüche in der eher dunklen Jahreszeit stattfand. Interessant war aber für sie, dass es eindeutige Schwerpunkte der Einbruchskriminalität im Kreis gibt.
Im Wahlkreis von Horst Gies liegt dieser Schwerpunkt neben der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler in der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft. Hier spielt, wie die Polizei vermutet, die räumliche Nähe zum kriminalgeografischen Raum Nordrhein-Westfalen eine Rolle.
Im Wahlkreis von Guido Ernst liegen die Schwerpunkte in Sinzig, Niederzissen und in Wehr. Dort vermutet die Polizei, dass die gute Verkehrsanbindung über die A61 ausschlaggebend ist. Präventionsarbeit und Kriminalitätsvorbeugung würde aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten von der Polizei geleistet.
Die Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Horst Gies sehen sich durch die Ergebnisse ihrer kleinen Anfrage noch einmal darin bestätigt, dass ihre Forderung nach mehr Polizeikräften im Kreis absolut richtig ist. Dies bestätigte übrigens auch die Polizeigewerkschaft Reinland-Pfalz in einem Beitrag für den SWR.
‘Mehr Polizisten bedeuten mehr Abschreckung vor Ort und können auch mehr Präventionsarbeit leisten’, so die beiden CDU-Landtagsabgeordneten. Beide sind aber auch der Ansicht, dass man nicht viel von einem Innenminister erwarten könne, der die Probleme bei der Personalausstattung der Polizei herunterspiele und erst bei der letzten Innenministerkonferenz sich gegen eine Strafverschärfung im Falle von Gewalt gegen Polizisten ausgesprochen habe.