Als ‘absolut nicht nachvollziehbar’ bezeichnete der Wahlkreisabgeordnete der CDU Guido Ernst die Vorwürfe der SPD, man habe den Kindergarten Sonnenschein in Bad Breisig für den Wahlkampf missbraucht. Ernst wies darauf hin, dass sich wohl alle Bürgerinnen und Bürger noch gut an viele Fotos der Politiker der Regierungsparteien erinnern könnten, egal ob es sich um Abgeordnete oder Regierungsmitglieder gehandelt habe.
Nach Ansicht der Abgeordneten Guido Ernst und Horst Gies ist es auch notwendig, sich vor Ort ein Bild von der Lebenswirklichkeit zu machen, egal ob das in Betrieben, Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen, Seniorenheimen oder wo auch immer sei. Dies sei auch bisher von keiner Partei in Landtag oder Bundestag in Frage gestellt worden, sagte der Vorsitzende der Kreis CDU und MdL Horst Gies. Deshalb müsse man hier wohl fragen, wer an diesem Tag eigentlich Wahlkampf mit Flyern und Plakaten machen wollte. Das sei ja, so die CDU Abgeordneten, dann die SPD gewesen.
Guido Ernst wies deshalb schon in der Diskussion im Kindergarten darauf hin, dass es hier die wohlüberlegte 8 Wochen-Frist gebe. In dieser Zeit sollten Politiker nicht mehr staatliche Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten etc. besuchen, um sie nicht für den Wahlkampf zu gebrauchen.
Der Besuch der Oppositionschefin im Landtag, Julia Klöckner, war aber mehr als ein halbes Jahr vor der nächsten Wahl, der Landtagswahl am 13. März 2016. Interessant sei aber, so die CDU Vertreter, dass die SPD Rheinland-Pfalz noch im September 2013 dies nach Berichten in den Medien in der Richtung ändern wollten, dass solche Besuche bis zum Wahltag möglich sein sollten.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag Karl-Heinz Sundheimer stellt klar: ‘Julia Klöckner ist in den Ferien, wie in den letzten Jahren bereits, auf ihrer ’ Anpack- Sommertour’ durch Rheinland-Pfalz unterwegs. Das Konzept dieser Tour ist, dass die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende jeweils ein bis zwei Stunden am Arbeitsplatz in der jeweiligen Einrichtung verbringt, um bei der Mitarbeit ins Gespräch mit den Arbeitnehmern und, wie z.B. in Kitas, mit den Kindern zu kommen. Im Anschluss daran steht sie zu einer Diskussion mit den Arbeitnehmern, Arbeitgebern oder eben Vertretern der Eltern zur Verfügung, bei der sie Fragen beantwortet, aber durchaus selbst auch Fragen stellt.’
Eine solche Konzeption erfordert es, nach Auskunft von Horst Gies, diese Veranstaltung so zu legen, dass sie , wie in der Kita, bis zum Schluss in der Arbeitsgruppe sein kann, dass sie aber im Anschluss daran, auch das Gespräch und die Diskussion führen kann. Aus diesem Grund kam es auch in Bad Breisig zu dem gewählten Zeitrahmen.
Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch sagt hierzu: ‘Es ist doch klar, dass man versucht, wenn ein Gast aus der Politik kommt, egal von welcher Partei, er auch noch die Möglichkeit hat, mit den Kindern zu sprechen. Deshalb das Schreiben an die Eltern. Diese konnten freiwillig entscheiden, ob sie ihre Kinder abholten oder nicht.’
Guido Ernst wies noch einmal auf die Problematik hin, wenn man in Zukunft sich nicht mehr vor Ort informieren könne: ‘dann werden wir ab jetzt auch genau auf die Bilder von Frau Dreyer, Frau Lemke , der Abgeordneten Hürter, Elsner und anderer achten müssen. Aber das kann doch nicht gewollt sein.’