In einer kleinen Anfrage wandten sich die Wahlkreisabgeordneten der CDU Guido Ernst und Horst Gies an die Landesregierung, um sich über die ärztliche Versorgung im Kreis Ahrweiler, besonders aber über die Lage im ländlichen Raum zu informieren. Hierbei wollten die CDU-Politiker etwas über die Altersstruktur der Ärzteschaft, die Schließung und Neugründung von Praxen und den Versorgungsgrad mit Ärzten erfahren.
Es erstaunte sie, dass nur 5 der niedergelassenen Hausärzte und ‑ärztinnen jünger als 40 Jahre sind, mit diesen gemeinsam insgesamt nur 27 jünger als 51 Jahre, aber immerhin 59 Hausärztinnen und Hausärzte zwischen 51 und 70 Jahren. Davon alleine 27 älter als 61 Jahre. Eine Altersstruktur, die nach Meinung der Abgeordneten für die ärztliche Versorgung in Zukunft bedenklich ist. Zehn Praxen wurden in den letzten 5 Jahren geschlossen, dafür aber auch neun neue Praxen eröffnet, wobei aus der Antwort nicht hervorging, ob diese am gleichen Ort der Schließung eröffnet wurden.
Nach Angaben der kassenärztlichen Vereinigung liegt der Versorgungsgrad im Mittelbereich Bad Neuenahr-Ahrweiler, zu dem Adenau, Altenahr, Remagen, Sinzig, Bad Neuenahr- Ahrweiler und die Grafschaft gehören, bei ca. 104 Prozent. Das Brohltal und Bad Breisig gehören zum Mittelbereich Andernach. Dort sei der Versorgungsgrad, so die kassenärztliche Vereinigung, auch 104 Prozent. Seit 2014 ist der Versorgungsgrad im Mittelbereich Bad Neuenahr-Ahrweiler immerhin um 6 Prozent gesunken, im Mittelbereich Andernach dagegen um 5 Prozent gestiegen. Diese Werte sagen allerdings nach Ansicht der Abgeordneten Gies und Ernst nur wenig über die Versorgung im ländlichen Raum aus, denn sie beziehen ja auch die städtischen Zentren mit ein.
Daher ist für die Abgeordneten auch die Prognose der kassenärztlichen Vereinigung interessant, die davon ausgeht, dass in den nächsten 5 Jahren 46 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte im Kreis Ahrweiler ausscheiden könnten, wenn sie mit 62 Jahren in den Ruhestand gingen. Das sei allerdings für die kassenärztliche Vereinigung unwahrscheinlich, da immer mehr Hausärztinnen und-ärzte auch noch über das 67. Lebensjahr hinaus tätig seien.
Hierauf wollen sich Guido Ernst und Horst Gies aber nicht verlassen. Sie fordern eine konkrete Untersuchung für den ländlichen Raum und eine Planung für die Zukunft, die mehr Sicherheit gibt. In einer in wenigen Wochen stattfindenden Informationsveranstaltung mit dem Experten in der CDU-Landtagsfraktion Dr. Peter Enders wollen sie interessierte Bürgerinnen und Bürger darüber informieren und mit Ärztinnen und Ärzten das Thema diskutieren.