MdL Gui­do Ernst, Harald Trinkaus,Felix Luck­ner aus Bad Brei­sig, Hans-Jür­gen Juchem, Bei­geord­ne­ter der Stadt Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler und MdL Horst Gies dis­ku­tier­ten mit Julia Klöck­ner und Exper­ten im Ple­nar­saal des Land­ta­ges über die Inte­gra­ti­on von Flücht­lin­gen. Bereits zum vier­ten Mal ver­an­stal­te­te die CDU-Land­tags­frak­ti­on im rhein­land-pfäl­zi­schen Land­tag ihren Flücht­lings­gip­fel. ‘Nach wie vor kom­men jeden Tag tau­sen­de Flücht­lin­ge bei uns an. Zahl­lo­se haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­ter und frei­wil­li­ge Hel­fer arbei­ten bis an die Belas­tungs­gren­zen für deren men­schen­wür­di­ge Unter­brin­gung und Ver­pfle­gung. Die­ser Ein­satz ist bewun­derns­wert, wir müs­sen aber Mit­tel und Wege fin­den, die Hel­fer dau­er­haft zu ent­las­ten. Die größ­te Her­aus­for­de­rung wird mit­tel- und lang­fris­tig die Inte­gra­ti­on der Asyl­su­chen­den sein, die bei uns blei­ben. Die Feh­ler der Ver­gan­gen­heit müs­sen wir ver­mei­den, die Inte­gra­ti­ons­ar­beit koor­di­niert und erfolg­reich ange­hen. Neben der deut­li­chen Auf­sto­ckung von Inte­gra­ti­ons- und Sprach­kur­sen haben wir des­halb Inte­gra­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen vor­ge­schla­gen. Vie­le Men­schen kom­men aus Staa­ten zu uns, die ein ande­res Geschlech­ter­bild haben, die kei­nen Rechts­staat oder kei­ne Reli­gi­ons­frei­heit ken­nen. Des­halb wol­len wir ihnen in ihrer Mut­ter­spra­che gleich zu Beginn ver­ständ­lich näher brin­gen, wel­che Wer­te uns wich­tig sind’, beton­ten die hei­mi­schen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gui­do Ernst und Horst Gies. Beim 4. Flücht­lings­gip­fel war die gesam­te CDU- Frak­ti­on anwe­send und dis­ku­tier­te mit inter­es­sier­ten Bür­gern und Betrof­fe­nen. 6 Exper­ten waren ein­ge­la­den und stell­ten sich nach kur­zen Ein­füh­rungs­vor­trä­gen der leb­haf­ten Dis­kus­si­on mit den Teil­neh­mern. Dabei ‘mode­rier­te Julia Klöck­ner, die Lan­des­vor­sit­zen­de der CDU die Podi­ums­dis­kus­si­on über­aus sach­kun­dig und sou­ve­rän’, stell­te Harald Trin­kaus fest. Die ein­ge­la­de­nen Exper­ten lie­fer­ten sehr hilf­rei­che Bei­trä­ge zu den anste­hen­den Debat­ten und Ent­schei­dun­gen in der CDU und der gesam­ten Gesell­schaft: So beleuch­te­te der Ver­fas­sungs­exper­te Prof. Dr. Fried­helm Hufen die Mög­lich­kei­ten eines Inte­gra­ti­ons­pflicht­ge­set­zes und der gegen­sei­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen hier­für. Die Jour­na­lis­tin Düzen Tek­kal, Kriegs­re­por­te­rin und Trä­ge­rin des Baye­ri­schen Fern­seh­prei­ses, erläu­ter­te Inte­gra­ti­ons­fra­gen und die Situa­ti­on reli­giö­ser Min­der­hei­ten Jaa­far Abdul-Karim, Mode­ra­tor eines ara­bisch­spra­chi­gen Pro­gramms der Deut­schen Wel­le, ver­deut­lich­te die Lebens­vor­stel­lun­gen jun­ger Men­schen ara­bi­scher Her­kunft. Er berich­te­te von aktu­el­len Gesprä­chen mit Flücht­lin­gen und Men­schen, die immer noch in den Kriegs­ge­bie­ten leben. Die stell­ver­tre­ten­de Ver­bands­di­rek­to­rin des Deut­schen Volks­hoch­schul­ver­ban­des, Gun­du­la Frie­ling, berich­te­te von Deutsch- und Inte­gra­ti­ons­kur­sen, die bereits heu­te mit gro­ßem Erfolg ange­bo­ten wer­den. Frank Apfel: Der Inha­ber des gleich­na­mi­gen Medi­en­un­ter­neh­mens aus Neustadt/Weinstraße stell­te sein Kon­zept eines Infor­ma­ti­ons- und Inte­gra­ti­ons­sen­ders dar. Und schließ­lich refe­rier­te Erwin Schind­ler vom Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge über die aktu­el­len Zah­len der Asyl­su­chen­den im Bund und in Rhein­land-Pfalz. Alle Refe­ren­ten waren sich einig, dass wir den Grund­wer­te­ka­ta­log unse­res Grund­ge­set­zes den Flücht­lin­gen und Asyl­su­chern als Kern unse­rer Gesell­schafts­ord­nung bewusst machen müs­sen. Zusam­men­fas­send sind der CDU fol­gen­de Punk­te wich­tig: In unse­rem bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Rechts­staat gel­ten die Ver­fas­sung und die Geset­ze, nicht die Scha­ria. Selbst­ver­wirk­li­chung wir nur so lan­ge tole­riert, so lan­ge nie­mand ande­rer geschä­digt wird. Die Reli­gi­ons­frei­heit gilt für alle, aber auch die Mei­nungs­frei­heit und Pres­se­frei­heit. Der Min­der­hei­ten­schutz muss in einer Demo­kra­tie garan­tiert sein. Ein hohes Gut ist in Deutsch­land die Gleich­be­rech­ti­gung zwi­schen Mann und Frau. Da gibt es kei­ne Aus­nah­men. Auch Kin­der haben Rech­te, die geach­tet wer­den müs­sen. Das Gewalt­mo­no­pol liegt nur beim Staat. Das Exis­tenz­recht Isra­els ist für uns wesent­lich. Der Schutz des Eigen­tums gehört ein­deu­tig zu den garan­tier­ten Rech­ten in Deutsch­land und das Erler­nen der deut­schen Spra­che ist Vor­aus­set­zung für eine gelin­gen­de Inte­gra­ti­on, wobei ein Inte­gra­ti­ons­wil­le bei den Men­schen, die hier blei­ben wol­len, unab­ding­bar ist. Die Teil­neh­mer waren von der Ver­an­stal­tung begeis­tert und dis­ku­tier­ten noch län­ger im Foy­er des Land­ta­ges weiter.