Dr. Peter Enders, der Vorsitzende des sozialpolitischen Ausschusses des rheinland-pfälzischen Landtages und MdL-Kollege von Horst Gies, referierte in der Adenauer Komturei. In einer gut besuchten Veranstaltung in der Adenauer Komturei, in denen der CDU-Kreisvorsitzende und MdL Horst Gies neben Verbandsbürgermeister Nisius, den Beigeordneten und Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann, viele Ortsbürgermeister aus der Verbandsgemeinde begrüßen konnte, referiert sein Kollege Dr. med. Peter Enders über die medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Auch der Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses Adenau, Bernd Schiffahrt, war ebenso zu Vortrag und Diskussion gekommen wie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Ärztestand und von Feuerwehr und DRK. Enders stellte den Teamgedanken in der medizinischen Arbeit in den Vordergrund und hatte über eine kleine Anfrage im rheinland-pfälzischen Landtag klären können, dass 62 % der Notarztstandorte bereits heute schwer oder nur sehr schwer Notärzte gewinnen können. Über 80 % der Standorte gehen sogar von einer weiteren Verschärfung der Personalsituation aus. Wodurch ist dies bedingt? Zum einen durch den fehlenden Finanzausgleich zwischen den städtischen Krankenhäusern und denen auf dem Lande. Die Krux liegt auch in nicht flächendeckend vorhandenen öffentlich-rechtlichen Verträgen nach dem Rettungsdienstgesetz § 23 und letztendlich in der Bezahlung für einen Notarzt die etwa nur die Hälfte dessen ausmacht, was im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst bezahlt wird. Dies führt für die Bevölkerung auf dem Lande zu einer versorgungstechnisch sehr schwierigen Situation. Enders stellte aber auch heraus, dass mehr als 50 % der Hausärzte in Rheinland-Pfalz älter als 50 Jahre sind und die Politik hier gefordert ist, gerade den Beruf des Hausarztes weiter in den Vordergrund zu stellen. Hier gilt es, über ein Anreizsystem entsprechende Versorgung, gerade auch auf dem Lande sicherzustellen und nicht, wie auch der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Adenau, Alfred Pitzen, ergänzte, sich nur an Fallpauschalen zu orientieren. Enders sah durch den Versorgungsatlas 2014 drohende Engpässe aber auch in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Probleme ergeben sich natürlich auch durch ein verändertes Berufsbild in der Ärzteschaft. Auch hier besteht der Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zurückgehender Motivation unternehmerische Risiken zu übernehmen. Durch die räumliche Konzentration der Arztpraxen in Folge des Wegfalls von Praxisstandorten werden dadurch die Wege zur nächsten Praxis und damit für den Patienten weiter. Enders sprach aber auch die Vergabe von Studienplätzen nach den erforderlichen Kriterien an und regte an, die Medizinstudenten aus der Region einmal einzuladen und an einen Tisch zu bringen. Aber auch der Bereich Telemedizin blieb nicht unerwähnt ebenso wie der Telelandarzt, der für seine Arbeit allerdings auf entsprechende Internetverbindungen, die im ländlichen Raum oft nicht vorhanden sind, angewiesen ist. Enders machte deutlich, dass Abwarten keine Option ist, sondern deutlich stärkere Anreize für Tätigkeiten in ländlichen Regionen gesetzt werden müssen. In der sich anschließenden regen Diskussion machte er die fachlichen und politischen Standpunkte der CDU deutlich und erklärte an ‘welchen Stellschrauben’ zu drehen sei, um sich der Verantwortung für den ländlichen Raum bewusst zu werden. Kreisvorsitzender Horst Gies dankte seinem Kollegen Peter Enders natürlich mit einer guten Magnumflasche Rotwein (Medizin von der Ahr) und versprach, den Dialog nicht abbrechen zu lassen, in dem er den Fachkollegen aus dem deutschen Bundestag, Erwin Rüddel, zu einer Folgeveranstaltung nach Adenau einladen werde.