Die Anfra­ge der CDU-Abge­ord­ne­ten Gui­do Ernst und Horst Gies, hat für den Kreis Ahr­wei­ler das von bei­den gefürch­te­te Ergeb­nis gebracht. Die bei­den Abge­ord­ne­ten hat­ten nach der Ertei­lung des Schwimm­un­ter­richts an den Schu­len im Kreis gefragt. Die Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung konn­te sie nicht zufrie­den­stel­len. Im all­ge­mei­nen Vor­spann ihrer Ant­wort ver­weist die­se zu Beginn des Schrei­bens dar­auf, dass die „Ver­mitt­lung der Fähig­keit des Schwim­mens“ zum Teil von der Fami­lie, zum Teil von Schwimm­ver­ei­nen über­nom­men wer­de. Dane­ben habe „ die Schu­le den Auf­trag ange­nom­men, Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu Schwim­me­rin­nen und Schwim­mern zu machen“.

Danach stellt die Lan­des­re­gie­rung in dem Schrei­ben fest, dass Schwimm­un­ter­richt grund­sätz­lich zum Kanon des Sport­un­ter­richts gehö­re, die Lehr­plä­ne aber kei­ne ver­bind­li­chen Vor­ga­ben ent­hiel­ten, wann die­ser Unter­richt zu ertei­len sei. Dies kön­ne von Ver­füg­bar­keit der Sport­stät­ten, Was­ser­zei­ten in den Schwimm­bä­dern, orga­ni­sa­to­ri­schen Pro­ble­men bei der Unter­richts­ge­stal­tung, wie z.B. zu gro­ße Ent­fer­nung zum nächs­ten Bad usw. abhän­gen. Die Sport­re­fe­ren­ten der Auf­sichts- und Dienst­leis­tungs­di­rek­ti­on hät­ten berich­tet, dass in 90 Pro­zent der Fäl­le, in denen kein Schwimm­un­ter­richt erteilt wür­de, feh­len­de Was­ser­zei­ten und Schwimm­bä­der aus­schlag­ge­bend seien.

Genau hier setzt die Kri­tik der bei­den CDU-Abge­ord­ne­ten Gui­do Ernst und Horst Gies an. Denn dies ist auch im Kreis Ahr­wei­ler zu bekla­gen. So wird in den Grund­schu­len des Krei­ses nur im Gebiet der Stadt Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler und der Gemein­de Graf­schaft offi­zi­ell Schwimm­un­ter­richt erteilt. In Ade­nau gibt es, so die Grund­schu­le Ade­nau, För­de­rung von Feri­en­kur­sen und Bus­sen zum Schwimm­bad Bad Müns­ter­ei­fel in den Feri­en. Also eher eine frei­wil­li­ge, nicht für alle grei­fen­de Maß­nah­me. In der übri­gen VG Ade­nau gibt es kei­nen Schwimm­un­ter­richt an den Grund­schu­len. Dies gilt auch für die Grund­schu­len in der VG Broh­ltal und die Grund­schu­len in der VG Bad Brei­sig, Sin­zig und Remagen.

Bei den wei­ter­füh­ren­den Schu­len, also Real­schu­len plus und Gym­na­si­en gilt dies auch in den Ver­bands­ge­mein­den Ade­nau, Alte­n­ahr, Broh­ltal, Bad Brei­sig und für die Real­schu­le plus Sin­zig. Man kann also sagen, dass ein sehr gro­ßer Teil der Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Kreis nicht in der Schu­le das Schwim­men erler­nen kann und je nach Wohn­ort über­haupt Schwie­rig­kei­ten bei die­sem Ziel hat. „So ist es kein Wun­der“, sagt der Bil­dungs­aus­schuss­vor­sit­zen­de im Land­tag Gui­do Ernst, „dass jeder drit­te Grund­schü­ler in Rhein­land-Pfalz nicht schwim­men kann. Das wer­den in unse­rem Kreis noch mehr sein.“

Sein Kol­le­ge Horst Gies ergänzt: „Und das ist nicht die Schuld des Krei­ses und der Kom­mu­nen, denn die sind auf­grund ihrer schlech­ten Finanz­aus­stat­tung nicht mehr in der Lage, Schwimm­bä­der zu finan­zie­ren und damit zu erhal­ten.“ Die bei­den Abge­ord­ne­ten for­dern des­halb die Lan­des­re­gie­rung dazu auf: „ das Ange­bot von Schwimm­un­ter­richt in räum­li­cher Nähe und ohne lan­ge War­te­zei­ten als Teil der Basis­vor­sor­ge für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger anzu­er­ken­nen und die Kom­mu­nen durch eine Ver­bes­se­rung der kom­mu­na­len Finanz­aus­stat­tung finan­zi­ell in die Lage zu ver­set­zen, eine ent­spre­chen­de Infra­struk­tur, auch über die inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit vorzuhalten.“