Ende Januar sprach der CDU-Landtagsabgeordnete Horst Gies mit dem seit 21 Jahren selbständigen Altenahrer Gastronom Andreas Carnott (Hotel Ruland) über die aktuelle Lage und die Zukunft der Gastronomie des Ahrtals. Die Tourismusbranche ist durch die Corona Pandemie und die andauernden Schließungen massiv betroffen.
Die Bundesregierung habe in dieser Zeit Unternehmen finanziell enorm unterstützt, auch wenn viele Hilfen nur zögerlich fließen.
„Außer-Haus-Service sei lediglich ein Instrument zur Überbrückung, wobei „man selbst seinem eigenen Anspruch nicht annähernd entsprechen kann. Emotionen kann man, anders als zahlreiche andere Dienstleistungen oder Produkte der herstellenden Industrie, nicht online verkaufen,“ so Andreas Carnott.
Andreas Carnott ist zudem überzeugt, dass einzig die Qualität eine sichere Zukunft verspreche, folglich müsse die Zeit jetzt genutzt werden, wo es denn möglich ist, zu investieren: „Corona zeigt uns, wie stark das Ahrtal bereits weiterentwickelt ist. Trotz ausbleibender Festivitäten kamen die Leute im Sommer 2020 in Scharen. Es waren herausragende Monate. Leider endete dies im Novemberlockdown.
Auch Horst Gies pflichtet bei und betont die einmalige „Synergie von Landschaft, Tourismus und Kultur“, die im Ahrtal aufgebaut werden konnte. Gerade die Landschaft, angefangen beim Steillagenweinbau bis hin zu dem Netzwerk der Wanderwege, sei das Kapital, das es zu pflegen gelte. „Wir müssen die Instandhaltung der Terrassen in den Weinlagen weiter fördern. Die Zukunft erreichen wir nur durch sinnvolle, regional abgestimmte Projekte.“
Darüber hinaus gelte es, „den Radtourismus durch den Lückenschluss des Ahrtalradweges sowie den Ausbau weiterer Radrouten zukunftsfähig zu machen“, so der Landtagsabgeordnete.
Darüber hinaus wies Horst Gies auf das CDU-Wahlprogramm hin, welches einen Schwerpunkt im Bereich Tourismus setzt. „Die Gastronomie im Kreis AW braucht weiterhin unsere volle Unterstützung“, so Horst Gies. Denn jede 4. Familie in RLP erzielt ein Einkommen aus dem Tourismus. Die CDU will nach der Wahl zur Bündelung der Aufgaben, die Position eines Staatssekretärs für Tourismus einrichten. Weiter soll ein spezifisches Förderprogramm zur Stärkung der Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufgelegt werden.
Das Jahr 2021 werde definitiv schwieriger als das vergangene mit seinem erholsamen Sommer. Wie alle Dienstleister leider auch die Gastronomie unter den unterbrochenen Lieferketten, die durch den Wegfall zahlreicher Kleinunternehmen eingeschränkt und belastet sind.
Nun sei die Zeit, so der Tenor beider, sich neu aufzustellen, man müsse über die Krise hinwegsehen. Dies gelte sowohl für die Gastronomie als auch für die gesamte Wirtschaft selbst: Man müsse versuchen, seinen Arbeitsrhythmus aufrecht zu halten, sich zu strukturieren und neu, flexibel aufzustellen. „Jetzt heißt es, in die Pötte zu kommen“ und stets mit neuen Perspektiven und Ideen aufzuwarten.